Wie werde ich der perfekte Webmaster

Zugegeben, perfekt wird man wohl nie, genauso wenig, wie eine Homepage jemals fertig wird. Kein Meister ist je vom Himmel gefallen, und genauso verhält es sich für den Webmaster / Webdesigner. Wer vorhat mit seinen Webseiten als 1-Mann Unternehmen früher oder später Geld zu verdienen muss heute anfangen, sein erstes eigenes Projekt auf die Füsse zu stellen. Im Grunde gibt es zwei verschiedene Webmastertypen – den Theoretiker und den Praktiker – wobei ich denke, dass zweiterer eher erfolgreich sein wird.

Learning by doing

In vielen Webmasterblogs, -foren und Zeitschriften wird vorgeschlagen, zuerst genauest zu analysieren was man erreichen will, wie die Konkurrenz arbeitet und wo diese steht, den Bedarf Zielgruppe, den Nutzen der Webseite, etc.

Das ist im Prinzip auch richtig und gut, aber wer vorher noch nie ein Projekt gestartet hat, tut gut daran, die Analysen vorderhand nicht zu übertreiben. Die Praxis zeigt, dass es oftmals besser ist, sofern sein eigenes Interessensgebiet klar ist, einfach loszulegen und das Projekt zu starten. Live und öffentlich zugänglich.

Man kann nicht davon ausgehen, dass man mit dem ersten Projekt gleich den grossen Wurf schafft. Eher ist es so, dass man vor allem beim ersten Projekt noch viel Lehrgeld zahlt, auch wenn man sich vorher dutzende Fachbücher reingezogen hat.

Learning-by-doing hat viele Vorteile. Man lernt schnell aus den Fehlern, man sieht, ob die Arbeitsweise, die Themen, der Schreibstil, das Layout bei den Besuchern gut ankommt, man bekommt schnell ein Gespür, ob die eingesetzte Software den gewünschten Anforderungen entspricht, etc.

Mit Learning-by-doing erhält man praxisgerechte Erfahrung quasi zum Nulltarif. Als Ein-Mann Unternehmen entscheidet diese Erfahrung über Erfolg oder Misserfolg. Es macht als Ein-Mann Unternehmen überhaupt keinen Sinn, sich nur mit den theoretischen Fakten zu beschäftigen indem man eine Schulung nach der anderen besucht und dutzende Fachbücher konsumiert. Da ist man zwar ein recht guter Theoretiker, aber für einen Webmaster ist dies eindeutig zu wenig. Da wäre man als Manager eines grösseren Unternehmens besser aufgehoben, wo die Mitarbeiter die Theorie in die Praxis umsetzen.

Lieber zu früh als zu spät

Wann ist also der geeignete Zeitpunkt sein erstes eigene Projekt zu starten? Meine Auffassung dazu ist recht klar.

Sofort.
Wenn man die Idee hat bzw. den Wunsch hegt als Webmaster tätig zu werden, dann nicht allzulange herumfackeln, sondern gleich starten. Ob dies mit einem kostenlosen Hostingaccount mit einer Subdomain realisiert wird oder man gleich einen eigenen Webspace samt Domain bestellt, ist für das erste Prodjekt nicht wirklich relevant.

Persönlich tendiere ich aber zur eigenen Domain und eigenem Webspace. Man kann die Domain dann später für das nächste Projekt verwenden und hat den Vorteil, dass diese Domain bereits seit einiger Zeit online ist, und Suchmaschinen ala Google diese schneller und besser in ihrem Index listen.

Die Gefahr speziell beim ersten Projekt ist recht gross, dass man durch zu vieles Planen, das Projekt wieder ad acta legt. Was man nicht gleich macht, macht man selten später. Dazu gibt es auch einen ganz netten Spruch.

Auch der längste Fussmarsch beginnt mit einem kleinen Schritt.

Lernkurve steigern

Ein sehr effektives Verfahren, die Lernkurve zu steigern ist das Kopieren und Nachbauen erfolgreicher Webauftritte. Das soll jetzt kein Aufruf zum reinen Abkupfern sein – aber mit dieser Methode lernt man sehr schnell, wie erfolgreiche Webseiten aufgebaut und strukturiert sind, auf was Wert gelegt wird und wie man mit dem Besucher umgeht.

Das nächste Projekt

Während das erste Projekt hauptsächlich der Erfahrung dient, sollten die nächsten Projekte wirtschaftlich doch etwas abwerfen. Hier ist eine etwas andere Vorgehensweise gefragt und das blind drauf loslegen ist in diesem Fall fehl am Platz. Für die nächsten Projekte ist eine genaue Bedarfs-, Konkurrenz- und Ziel-Analyse notwendig. Dazu hat Christian vom Webdesign-Blog bereits einen ausführlichen und interessanten Artikel geschrieben.

Fazit

Es passiert nicht selten, dass viele ihre erste Arbeit (Hobby) wieder verwerfen, weil diese aufgrund langer Planung das Gefühl haben, das nötige Wissen und Know-How nicht zu besitzen. Doch die meisten heutigen „Experten“ haben irgendwann einmal klein angefangen und sich mit dem ersten Projekt sicher nicht mit Ruhm bekleckert. Aber gerade durch Learning-by-doing wächst man automatisch in die Materie hinein.

3 Antworten zu “Wie werde ich der perfekte Webmaster”

  1. Karen

    Learning by doing ist wirklich die beste Art und Weise schnell zu lernen. man merkt sich einfach auch leichter alle Kleinigkeiten, auf welche man durch tüffeln draufgekommen ist.

  2. Ist ja fast schon selbstverständlich diese Sache 🙂
    Aber trotzdem sehr informativ, guter Post

    Learning by doing heißt es …

  3. Gabriele

    Einfach mit einer Webseite anfangen, ohne sich damit gruendlich auseinander zu setzen, fuehrt nur zu schlechten Gewohnheiten.
    Man verschwendet ungemein Zeit und Energie. Normalerweise auch Geld…

    Vor ein paar Jahren hatte ich in Spanien einen Internetkursus gemacht und auch gelernt, eine homepage mit Frontpage zu erstellen.

    Leider und auch zum Glueck konnte ich spaeter so gut wie nichts davon verwenden. Dieses Web mit meiner Biographie existiert noch, aber ich koennte es allenfalls as Visitenkarte verteilen. Das waere aber witzlos, da niemand mir in meinem Alter Arbeit gibt, ausser vielleicht, aber auch nur vielleicht ohne Vertrag. Das wiederum wuerde ich ablehnen. Lieber habe ich meine erfolgreiche Webseite und kann sie weiter ausbauen. Sollte ich einen Grund finden ein web in Deutsch zu erstellen, wuesste ich heute natuerlich auch bestens, wie. Und ich wuerde es genau machen wie zu vor. Warum? Weil es so viel Spass macht und auch genug einbringt. Uebrigens habe ich gerade einen Knopf gemacht in meinem Index meiner englischen Homepage, wo ich in Deutsch ueber Webmaster etc schreibe. Klar, ich habe auch ein paar andere Themen in spanisch wie auch in englisch, alles imselben Web. Das ist natuerlich tausendmal besser, als nur das Google Uebersetzung Tool. Warum? Weil, man mit einem eigenen recherchierten Suchwort fuers Thema auch gefunden wird.

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