Missgunst und Neid

Der Neid dürfte wohl eine deutsch/österreichsiche Unart sein. Man muss hier besonders bei Pay-Per-Click Werbeformen ala AdWords aufpassen, dass man nicht letzten Endes draufzahlt. Wer die neidgeplagte Konkurrenz nicht beachtet wird nur Kosten anstatt einen Gewinn einfahren, wie auch der Artikel Zeiträuber Neid festgestellt hat. Ein kleiner, von mir durchgeführter Test bestätigt leider erneut diese Tatsache.

Die Wahl der Keywords

Folgendes Szenario: Für ein Gesundheitsunternehmen wird eine Werbekampagne mit Google Adwords kreiert. Für den Test werden zwei Keywordgruppen entworfen. Die eine Gruppe verwendet die Namen des Unternehmens und einzelne Produktnamen, da diese Marken einen sehr guten Ruf geniessen. Für die andere Gruppe werden nur Keywords verwendet, welche das Produkt nur allgemein beschreiben, wie Omega3-Fettsäuren etc.

Verlinkt wurde zeitgleich auf eine idente Shopseite, aber mit unterschiedlichen Domains, um nachher relevante Aussagen treffen zu können. Als Werbebudget wurden für jede Gruppe 100,- Euro veranschlagt. Ist das Budget aufgebraucht, stoppt automatisch die entsprechende Kampagne.

Das Ergebnis ist relativ eindeutig und zeigt zum Teil die Missgunst der Konkurrenz auf.

Während die Kampagne mit den Produkt-Keywords innerhalb von 8 Tagen ihr Budget verbraucht hatte und einen Umsatz von 176,- Euro (= 4 Bestellungen) generierte, lief die Kampagne mit den allgemein beschreibenden Keywords 11 Tage und erwirtschaftete einen Umsatz von 413 Euro (= 8 Bestellungen).

Natürlich könnte man meinen, das Ergebnis besitzt wenig Aussagekraft. Allerdings wurde dieser Test auch schon vor vier Monaten durchgeführt. Damals klafften die Zahlen noch weiter auseinander.

Für einen Vertriebspartner heisst es, dass dieser mit der Produkt-Variante Verluste erzielt, mit der Allgemeinen-Variante bereits ein kleine Plus verzeichnet. Folgebestellungen aufgrund Kundenzufriedenheit und Kundenbetreuung wurden nicht mit einberechnet.

Es ist auch leicht zu erkennen, wie direkte Konkurrenten arbeiten. Diese suchen speziell nach Keywords, welche genau ihr Produkt beschreiben (Firmenname, Produktbezeichnung, ….) und klicken böswillig auf die Announce, ohne sich wirklich für die Seite zu interessieren.

Kein Grund für Neid

Dabei gäbe es keinen Grund für Neid bzw. Missgunst. Viel besser wäre es, auf seine eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und seine Energie dafür zu verwenden, sein Angebot bzw. seine Dienstleistungen auszubauen und zu bewerben.

Mit Neid erreicht man nichts. Im schlimmsten Fall kann man zwar den Konkurrenten ruinieren, aber der nächste Erfolgreiche steht schon vor der Tür. Und das wird mit Sicherheit nicht derjenige sein, der falsches Spiel betreibt.

Fazit

Wer mittels PPC-Programmen werben will, sollte vorher einige Recherchen über das Verhalten der Konkurrenz und die Effizienz der einzelnen Keyword anstellen. Schliesslich soll die Werbung einen Gewinn statt einem Verlust einfahren.